Sir John Hawkins

Er war einer der bemerkenswertesten Männer Englands in der Zeit Elisabeth I.

Sir John Hawkins wurde als zweites Kind seines Vaters William der ältere und seiner Mutter Joan, geb. Trelawny ca. 1532 in Plymouth / England geboren. Sein älterer Bruder war William der jüngere.

Die Familie Hawkins war nicht nur eine der angesehensten sondern gehörte mit zu den 5 reichsten Familien in Plymouth. Ihr Einkommen im Jahre 1543 betrug bsw. 150 Pfund Tudor - Stirling, das war mehr als doppelt so viel wie Plymouth an Steuereinnahmen hatte (63).

Sein Vater William Hawkins hatte bereits in der Zeit Henry VIII Freibeuter in die spanischen und portugiesischen Überseebesitzungen geschickt. Mindesten 3 Fahrten sind überliefert. Zu dieser Zeit war er der wohl erfolgreichste Mann in Plymouth. 1544 stand er vor Gericht wegen Piraterie, wurde aber nur in einem Punkt schuldig gesprochen und führte seine Geschäfte aus dem Gefängnis heraus weiter was ihm auch nicht verwehrt wurde.

1540 heiratete er Catherine Gonson, deren Eltern ebenfalls erfolgreich im Handel tätig war. Sie gebar ihm im Jahre 1562 sein einziges Kind Richard. Richard trat später in die Fußstapfen seines Vaters, fuhr ebenfalls zur See und nahm an Expeditionen teil.

1543 wurde ihm vorgeworfen für den Tod eines Menschen verantwortlich zu sein. Er sollte einen Mann erschlagen haben. Doch wurde er nicht vor Gericht gestellt.

1560 siedelte die Familie nach London über wo John ein Handelssyndikat gründete, zu dem unter anderem neben seinem Schwiegervater Benjamin Gonson und Sir William Winter auch Sir Lionel Duckett und Sir Thomas Lodge gehörten.

                                                                         

1562 trat John Hawkins das erste mal als Kapitän zur See auf. Er war der erste Engländer der mit 3 Schiffen Sklaven holte und in die spanischen und portugiesischen Kolonien brachte und mit denen verbotenen Handel führte. Verboten? Ja, denn für Spanien und Portugal war es ein Verbrechen denn sie hatten ein Handelsmonopol erlassen. Nun war es aber so das die Kolonien nicht so oft von den spanischen und portugiesischen Schiffen angelaufen wurden und es den Kolonisten an allem fehlte. Da wurde dann von den Kolonisten gern mal ein Auge zugedrückt. Und wenn die Kolonisten nicht freiwillig handeln wollten wurden sie eben dazu gezwungen. Allerdings auf eine eher freiwillig, genötigte Art in dem man damit drohte sonst die Ortschaften zu überfallen und zu plündern. Dazu ein blinder kanonenschuß und der Handel blühte wieder. Meist wurde so aber nur deshalb verfahren damit die Führer der Kolonisten vom Verdacht der Korruption freigesprochen werden konnten. Ihnen drohte ja ebenfalls der Strick. Bei dieser Fahrt hatte Hawkins ca. 400 Sklaven an Bord, die er erfolgreich verkaufen konnte.

1563 auf seiner zweiten Fahrt fuhr sein Vetter Francis Drake zum erstenmal unter seinem Kommando mit. Wie gehabt nach Afrika, Sklaven holen und fangen, nach den Kolonien gebracht und veräußert. Dieses Mal hatte sich sogar ihre Majestät Elizabeth I. an der Fahrt beteiligt. Auch diese Fahrt war ein finanzieller Erfolg. Angeblich brachte Hawkins die Kartoffel nach England. Das war aber nicht die heute bekannte normale Kartoffel sondern Bataten (Süßkartoffeln).

1567 startete Hawkins zu seiner dritten Fahrt. Wieder war sein Vetter Francis Drake dabei. Aber diesmal wurde die Fahrt ein Fiasko, trotz anfänglichem gutem Start. Auf der Rückfahrt gerieten die Schiffe in einen großen, mehrtägigem Sturm und man war gezwungen Port Juan de Ulua anzulaufen um die Schiffe zu reparieren. Man war gerade einen Tag im Hafen als die spanische Silberflotte einlief. Man einigte sich auf einen Waffenstillstand, den die Spanier aber einseitig brachen und die Engländer überfielen. Dabei wurde die Jesus of Lübeck, das Flaggschiff Hawkins versenkt. Die anderen englischen Schiffe wurden bis auf zwei von den Spaniern erobert oder versenkt. Hawkins entkam mit der Minion und Drake mit der Judith. Dadurch entwickelte Drake seinen Haß auf die Spanier. Diese Fahrt brachte einen Verlust von 40.000 Dukaten.

Trotz des Verlustes wurde Hawkins von Elizabeth I. 1564 folgendes Wappen verliehen.

                                                       

                  

 

Blason: sable on a point wavy argent and azure a lion passant or in chief three bezants

Dieses Wappen wurde 1571 noch mal von der Königin verbessert. Oben rechts wurde ein belegtes Freifeld (Vollfeld)  zugefügt.

                                                         

                         

Blason: Sable, on a point wavy a lion passant or; in chief three bezants; on a canton an escallop between two palmer's staves sable

Nach der der dritten Fahrt wurde Hawkins zum Schatzmeister der Marine  ernannt.

·        1571 wurde er vom königlichen Berater William Cecil, dem späteren Lord Burghley sowie von Francis Walsingham, dem Leiter des englischen Geheimdienstes als Geheimagent nach Spanien geschickt um Beweise für den von Philipp und Maria Stuart geplanten Umsturz zu bringen. Dabei schaffte er es so ganz nebenbei, seine Matrosen und Offiziere die in Juan de Ulua gefangen genommen wurden und auf ihre Aburteilung warteten zu befreien und wieder nach Hause zu bringen. Der Befehl zur Freilassung kam von Philipp II. persönlich. Hawkins hatte ihm bei einer Audienz versprochen zum katholischen Glauben zu konvertieren und für Spanien zu kämpfen. Dafür bräuchte er aber seine alten Haudegen. Abgesehen von der Freilassung der Gefangenen bekam jeder Gegangene noch eine Entschädigung in einer Höhe von 10 US $ (1888). Hawkins selbst wurde finanziell entschädigt. Nun, Philipp ließ sich hereinlegen und Hawkins brachte Briefe mit Beweisen und Namen von Verrätern nach England.

Später unterstand ihm das Marineamt und unter seiner Leitung wurde ein neuer Schiffstyp entwickelt, der schneller und handlicher war als die bis dahin üblichen Galeonen. Früher galt ein Verhältnis von Länge zu Breite 3 : 1 und die Aufbauten waren sehr hochbordig. Die neu entwickelte Generation waren Glattdecker mit einem Verhältnis von bis zu 5 : 1. Außerdem war er so sozial eingestellt das die Matrosen die bis dahin 6 Shilling/Monat Heuer, nun 10 Shilling erhielten. Außerdem gründete er das erste Seemannsheim (Krankenhaus für Seeleute) 1590 in England.

Als Vizeadmiral nahm er unter Lord Howard of Effingham 1588 an der Kanalschlacht gegen die spanische Armada teil. Sein Sohn Richard befehligte ein Schiff während der Kämpfe. Sein Vetter (Onkel) Sir Francis Drake und Martin Frobisher waren die anderen Vizeadmiräle.

Nach der erfolgreichen Schlacht 1588 wurde Hawkins dann zum Ritter geschlagen und wurde zum Admiral des Marineamtes befördert. Dann kamen auf einmal von Lord Burleigh Vorwürfe das angeblich die Buchführung nicht stimmen würde und das Ende vom Lied war das er vom Amt zurücktrat. Undank ist der mächtigen Lohn.

1590 brach er mit Vizeadmiral Sir Martin Frobisher und 14 Schiffen wieder auf, um die Spanier an ihrer eigenen Küste zu überfallen und die Silberflotte aufzubringen. Doch die wurde gewarnt, nahm einen anderen Kurs und entkam. 1592 wurde eine spanische Karacke vor Nombre de Dios aufgebracht. Karacken sind 6 – 7 deckige Schiffe mit einer Besatzung von ca. 600 Männer, davon ein Anteil von ca. 10% Seeleuten, der Rest waren Soldaten. Obwohl die Queen sich diesmal kaum an den Kosten beteiligt hatte, bekam sie einen Anteil von ca. 500.000 Pfund. Der Anteil Sir Walter Raleigh, der ebenfalls an dieser Expedition teilgenommen hatte betrug über 30.000 Pfund.

1594  Seine Karriere ging zu Ende. Sein Körper war der dauernden Belastung im Dienst der Flotte nicht mehr gewachsen.

1593 war sein Sohn Richard in die Südsee aufgebrochen, ein Jahr später kam die Nachricht das sein Schiff von den Spaniern aufgebracht worden war und das Richard in Gefangenschaft geraten war. So beschloß John Hawkins eine Expedition zu planen um zu versuchen seinen Sohn zu befreien. Die Kosten wurden vom ihm selber (£18,661 18s) und seinem Vetter Francis Drake (£ 12,842 9s) aufgebracht. Eigentlich hätte die Königin auch 20.000 £ dazugeben sollen und dafür ein Drittel des Gewinns einstreichen sollen. Aber Hawkins und Drake zahlten lieber £ 1504 8s über ihrem Anteil. Mit 27 Schiffen und 2500 Offizieren, Matrosen und Soldaten waren die beiden am 29. April 1595 aus der Cawsand Bay aufgebrochen. Beide Admirale sollten nie nach Hause wiederkehren. Es war die größte Expedition die in die Südsee aufgebrochen war und den größten Erfolg versprach. Indes, es kam alles ganz anders, es wurde eine Katastrophe. Zuerst sollte Nombre de Dios, dann Panama gebrandschatzt werden. Anschließend sollte es über den Isthmus nach Peru gehen. Am 23. Juli 1595 liefen 4 spanische Galeonen in Penzance ein und setzten die Stadt in Verteidigungzustand. Der Hafen ließ sich nicht einnehmen. Am 20. Nov. Gerieten einige englische Schiffe in ein Gefecht mit fünf spanischen. Dabei sanken zwei englische Schiffe. Als Hawkins die Nachricht erhielt, erschrak er wohl sosehr, das er wahrscheinlich einen Herzinfarkt erlitt, an dem er einen Tag später, am 21.Nov.1595 verstarb. Er wurde in allen Ehren in einem Seemannsgrab bestattet. Seine zweite Frau, Margaret Vaughan starb 1621 und überlebte ihn somit um 26 Jahre.

 

 

Quellenangaben:

Die große Bertelsmann – Bibliothek

Henry Patterson, Sir Francis Drake, 1966 Engelbert Verlag, Balve

Internet:

Ø http://de.wikipedia.org/wiki/John_Hawkins_(Seefahrer)

Ø http://www.elizabethan-era.org.uk/sir-john-hawkins.htm

Ø http://www.blacknetworkinggroup.co.uk/Hawkins_biography.htm

Ø http://www.tudorplace.com.ar/Bios/JohnHawkins.htm

Ø http://www.welbank.net/hawkins/pah/index.html

Ø http://www.devonheritage.org/Nonplace/History/TheHawkinsfamilyofPlymouth.htm

Ø http://www.geocities.com/kudjoe2000/index4.html

Ø http://www.bbc.co.uk/kent/content/articles/2007/03/23/abolition_john_hawkins_feature.shtml

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